Prof. Dr. Sir Roger Penrose an der Universität Tübingen

Prof. Dr. Sir Roger Penrose von der Oxford University wird die diesjährige Johannes-Kepler-Vorlesung der Fakultät für Physik der Universität Tübingen halten. Unter dem Thema "From Cosmos to Consciousness" wird er über Grenzfragen zwischen Physik und Biologie sprechen. Die Ideen von Roger Penrose zur Funktionsweise des menschlichen Gehirns und des Bewußtseins widersprechen der Vorstellung vom Gehirn als einem riesigen Computer. Zwei seiner Bücher zu diesem Thema sind unter den Titeln "Computerdenken" und "Schatten des Geistes" auch ins Deutsche übersetzt worden.

Roger Penrose gehört zu den weltweit bedeutendsten und vielseitigsten theoretischen Physikern. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Allgemeine Relativitätstheorie und Kosmologie. Roger Penrose hat neue mathematische und geometrische Methoden entwickelt, mit denen er in Zusammenarbeit mit Steven Hawking zeigen konnte, daß im Kosmos bei Zusammenballung von einer großen Menge Materie auf sehr kleinem Raum ein Kollaps zu einem schwarzen Loch einsetzt. Auch am Anfang unseres Universums stand den Forschungen zufolge eine solche "Urknall-Singularität". Diese theoretischen Voraussagen aus den sechziger Jahren erschienen zunächst unwahrscheinlich. Sie werden jedoch durch jüngere astronomische Beobachtungen zunehmend gestützt. Roger Penrose ist Mitglied der Royal Society London. Zusammen mit Steven Hawking hat er den Wolf-Preis für Physik erhalten und wurde von der englischen Königin in den Adelsstand erhoben.

Im Rahmen der Kepler-Vorlesung wird auch der Dr.-Friedrich-Förster-Preis 1997 vergeben. Dieses Jahr geht der Preis an vier junge Wissenschaftler aus den Bereichen Physik und Physikalische Chemie.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 11. Juni, um 17 Uhr c. t. im Hörsaalzentrum Auf der Morgenstelle, Hörsaal N7, statt.

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